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Offenbacher Kickers: Dieter Müller nennt Gründe für seinen Abschied

Nun ist es endgültig publik geworden. Die nächste Jahreshauptversammlung der Offenbacher Kickers bringt elementare Neuerungen. Der langjährige Kicker-Präsident Dieter Müller tritt zurück und erklärt im Interview mit dem „kicker“ was die Gründe dafür sind. Zugleich nennt er die guten und schlechten Zeiten seiner Amtszeit.

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Offenbacher Kickers: Dieter Müller nennt Gründe für seinen Abschied
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Für Dieter Müller ist immer typisch gewesen, dass er menschlich geblieben ist. Wie beim Benefizspiel für seinen ehemaligen Kölner Mannschaftskameraden Heinz Flohe bewiesen. In diesem demonstrierte er einmal mehr seine absoluten Torjägerqualitäten. Drei Treffer konnte er beisteuern. Der 58-jährige Ex-Nationalspieler bescheiden: „So was verlernt man nicht.“
Dieses Spiel zugunsten von seinem einstigen Vorlagengeber war auch eine sehr gute Möglichkeit, um einfach einmal ein bisschen abzuschalten von dem ganzen Stress, den er schon seit vielen Jahren hat. Der ehemalige Goalgetter, der das Novum fertig brachte, als erster und einziger Spieler in der langen Geschichte der Bundesliga, sechs Treffer in einem Spiel zu erzielen, spricht Klartext. So gibt er als möglichen Grund an: „Amtsmüdigkeit ist auch dabei.“ Fügt aber stolz hinzu: „Der Verein ist in einem ordentlichen Zustand.“
Im Gespräch mit dem Fachmagazin „kicker“ nennt er den primären Grund: „Es ist nichts vorgefallen. Ich gehe nicht im Groll oder Verbitterung, keinesfalls. Aber die Zeit ist gekommen, dass frisches Blut kommt, dass es mal jemand anders macht, unverbrauchte Leute mit neuen Ideen.“
Viele munkeln. Nun scheint es auch immer mehr Gewissheit zu werden, denn mit Dr. Frank Ruhl scheint der Nachfolger schon festzustehen. Vieles deutet derzeit darauf hin, dass er im September auf der anberaumten Jahreshauptversammlung gewählt werden wird. Dazu erklärt OFC-Geschäftsführer Thomas Kalt: „Seit Wochen ist Ruhl schon in alle Angelegenheiten des OFC involviert.“ Auch Vizepräsident Peter Dinkel wird parallel zu Müller von seinem Posten zurücktreten. Dafür steht mit Barbara Klein die Witwe des Ehrenpräsidenten Waldemar Klein zur Verfügung. Kalt sagt: „Frau Klein genießt im Verein ein hohes Ansehen.“
Für Müller geht es nicht darum, dass er keine Lust hat. Konkret nennt er seine Beweggründe für diese Entscheidung, die bei einigen OFC-Fans Kopfschütteln hervorruft. „Wissen Sie, ich bin seit zwölf Jahren Präsident der Kickers. Das ist eine lange Zeit. Der Verschleiß ist da. Beim OFC ist das immer auch ein Kampf. Es war auch keine spontane Entscheidung. Die ist in den letzten Wochen und Monaten gereift. Dass ich überhaupt zwölf Jahre Präsident sein werde, hat mir doch damals keiner zugetraut. Es war eine schöne Zeit, ich habe viele tolle, interessante Menschen kennen gelernt. Und glaube auch, den Verein in ruhiges Fahrwasser geführt zu haben. Früher gab es ja schon mal den einen oder anderen Skandal in Offenbach. Aber jetzt kann ich mit reinem Gewissen aufhören.“
Einige Fans haben auch dafür gesorgt, dass sich das einstige Idol zu diesem Schritt entschieden hat. Diese Kritik war einer von mehreren Gründen für diese überraschende Entscheidung: „Ja, auch wenn ich zugeben muss, dass mich die kritischen Bemerkungen eines Teils der Fans vor einem halben Jahr schon geärgert haben. Da wurde uns im Vorstand vorgeworfen, wir hätten kein Konzept. Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass hat mir nicht zugesetzt. Da fragt man sich auch: Muss man sich das noch antun? Aber das war nicht ausschlaggebend und es ist auch nichts zurückgeblieben.“
Immerhin erklärt er, dass er sich nicht gänzlich von seinem „geliebten OFC“ verabschiedet. So hält er auch weiterhin engen Kontakt zum Verein. Er beschreibt seinen neuen Posten: „Klar bleibe ich dem OFC verbunden. Ich soll Ehrenpräsident werden, das freut mich. Berlusconi ist ja auch Ehrenpräsident (lacht). Ich finde auch, mein Nachfolger Dr. Frank Ruhl ist eine gute Lösung.“
Jeder Präsident muss sich an seinen Erfolgen messen lassen. Mit Stolz berichtet Müller von den Erfolgen, die er in seiner Amtszeit vorzuweisen hat: „Ach, wissen Sie. Der Verein ist in guten Händen, sportlich mit Trainer Arie van Lent und Koordinator Ramon Berndroth. Das Stadion ist fertig, endlich. Wir sind auf einem guten Weg. Der Verein ist in einem ordentlichen Zustand.“
Was für den sympathischen scheidenden Präsidenten spricht ist, dass er nicht den Aufstieg in die 2. Bundesliga als seinen größten Erfolg bezeichnet, sondern ein Klassenerhalt in der Regionalliga. Er erinnert sich: „Ganz klar, das war 2001, kurz nach meiner Amtsübernahme, als viel Chaos herrschte und wir erst im letzten Spiel gegen Jahn Regensburg den Klassenerhalt in der Regionalliga gepackt haben. Ramon Berndroth hat das geschafft, trotz zeitweilig acht Punkten Rückstand.“
Klar benennt er den schwersten Moment in seiner über zehnjährigen Amtszeit. Natürlich handelt es sich dabei um den völlig unnötigen Abstieg 2008, wo man auf extrem unglückliche Art und Weise den bitteren Weg in die Drittklassigkeit antreten musste. Hierzu erklärt Müller: „Der Abstieg aus der zweiten Liga 2008 unter Jörn Anderson, als wir im letzten Spiel in Osnabrück verloren haben. Wir waren in der ganzen Saison nur einmal auf dem Abstiegsplatz − am letzten Spieltag. Und von diesem Abstieg hat sich der OFC nie ganz erholt. Denn der OFC gehört in die zweite Liga.

Quelle: kicker.de

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